„Anfängergeist“ - Meditation und Wirklichkeit | Thomas Steudel
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„Anfängergeist“

Manchmal zögert man, das Meditieren zu beginnen. Die Erwartungen, selbst still zu werden und Frieden und Glück zu finden, sind hoch. Zugleich erscheint das lange, ruhige Sitzen, ohne etwas zu tun, merkwürdig und schwierig.

Kann ich tatsächlich im Nichtstun, im Stillsein Erfüllung finden? Das scheint der weit verbreiteten Vorstellung, nur im Handeln, im Erreichen eines Zieles Glück finden zu können, zu widersprechen.

Trotzdem schimmert etwas Verlockendes darin, die Erfahrung des Meditierens auszuprobieren.

Du kannst tatsächlich die Schönheit und Wahrheit des Meditierens,
des gelösten Seins in der Gegenwart, nur jenseits aller Beschreibungen im eigenen Tun bzw. Nichtstun herausfinden. So sind hier alle Worte einzig eine Einladung an Dich, Deiner inneren Stimme zu folgen.

Dieser Moment wird in der Tradition des Zen „Anfängergeist“ genannt. Ihm wohnt ein Staunen, eine Frische und ein Zauber inne. Ein Anfänger ist im positiven Sinn nicht wissend. Er ist neugierig und empfänglich. Er ist das lebendige Jetzt.